Dieses Jahr fällt die weihnachtliche Rückschau etwas umfangreicher aus, und zunächst muss ich an dieser Stelle um Entschuldigung bitten: Ich hatte für 2025 eine neue Homepage angekündigt, aber die lässt immer noch auf sich warten – ich hab das einfach nicht weiter verfolgt und aufs nächste Jahr verschoben. Es ist aber ja auch nicht so, als würde ich monatlich mit Neuigkeiten aufwarten, die einer schicken neuen Webseite bedürfen.
Aber was war denn da nun los? Treuen Lesern ist natürlich aufgefallen, dass es zuletzt nur einige kleinere Veröffentlichungen meinerseits gegeben hat, speziell die niedlichen, inzwischen auf drei angewachsenen Bände der Rico-Erstlesebücher. Im September 2024 erschien Rico und die Klautörtchen – da lernt Rico nach seinem Einzug in der Dieffe Frau Dahling und Herrn Fitzke kennen.
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| Bild: Carlsen Verlag, Hambug/Lena Winkel |
Dieses Jahr nun ging Rico und die Gewittertaube an den Start, und ich kann nur immer wieder betonen, wie großartig die unzähligen, die Bücher schmückenden Illustrationen sind! Da leistet die wunderbare Lena Winkel mehr als ganze Arbeit, indem sie auf die Storys künstlerisch immer noch etwas draufsattelt, was dort bloß im Subtext steht. So erhält jede der Geschichten einen zusätzlichen inneren Reichtum, der weit über das eigentlich Erzählte hinausgeht – genial, und dabei auch noch zum Niederknien niedlich!
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| Bild: Carlsen Verlag, Hambug/Lena Winkel |
Diese Erstleser-Reihe geht weiter. Aktuell bereite ich den vierten Band vor, der Ricos Probleme mit der niederen Mathematik behandelt. Das arme Rechnen hat keine Ahnung, auf was es sich mit dem kleinen Schräg-Logiker eingelassen hat … Allerdings wird Rico und das Mathe-Monster nicht dem bisherigen Rhythmus folgend im nächsten September erscheinen, sondern erst im Frühjahr 2027. Ich musste eine längere Auszeit nehmen, nach der nun aber auch …
… der dicke Roman endlich fertig ist! Also der, von dem ich seit zwanzig Jahren erzähle, dass ich ihn irgendwann fertigschreiben wolle. Und das habe ich, unter dem Eindruck angesichts meines besorgniserregend fortschreitenden Lebensalters, in den letzten zwei Jahren jetzt endlich getan: Der Damm erschient im Frühjahr 2027 bei einem renommierten Berliner Verlag. Für meinen Stammverlag Carlsen ist er nichts, dafür geht es im Buch viel zu heftig zur Sache. Der Damm ist stellenweise recht düster und richtet sich explizit an erwachsene Leser. Der Text ist umfangreich geworden, gedruckt dürften es an die 800 Seiten werden.
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| Bild: Dirk Steinhöfel |
Kurz zum Inhalt: Die aus drei Teilen bestehende Geschichte spielt in den sechziger Jahren des letzten Jahrhunderts, den Mittelteil bildet ein langer Rückblick in den zweiten Weltkrieg. Da wurde die Sperrmauer des in Nordhessen gelegenen Edersees im Mai 1943 von britischen Bombern zerstört, die damit ausgelöste Flutkatastrophe kostete viele Menschen das Leben. Der Damm wurde vom faschistischen deutschen Reich unter Hochdruck wieder aufgebaut, dafür wurden mehr als 2000 Zwangsarbeiter eingesetzt. Ein Vierteljahrhundert später wirkt dieses Geschehen sich noch immer auf das Leben einiger dort ansässiger Menschen aus und durchwirkt wie schwarzes Gift die dörfliche Gemeinschaft der unter dem Damm lebenden Menschen.
Na ja. Mehr dazu dann, wenn es endlich so weit ist. Als kleinen Teaser gibt es hier schon mal zwei der Illustrationen, die mein Bruder Dirk entworfen hat. Sie werden, befürchte ich, keinen Eingang in das fertige Buch finden, aber beizeiten haben wir etwas anderes Nettes mit ihnen vor …
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| Bild: Dirk Steinhöfel |
Eine wehmütigere Sache, die mich lange auf Trab gehalten hat: Vor drei Jahren erkrankte mein Kumpel Klaus Döring. Gemeinsam hatten wir unsere Filmproduktionsgesellschaft sad ORIGAMI aus der Taufe gehoben und dort einige sehr hübsche und erfolgreiche Sachen veranstaltet. Aber allein konnte ich die Firma nicht weiterführen. Zu Beginn dieses Jahres bin ich deshalb daraus ausgetreten. Klaus geht es inzwischen erfreulicherweise wieder besser, er wird weitermachen, und beim einen oder anderen Projekt mache ich dann sicherlich auch wieder mit. Aber vorerst ist mein eigenes Produzentendasein auf Eis gelegt. Übrigens wird Rico und Oskar in der Sendung mit der Maus nicht weitergeführt. Nach über zwanzig von Klaus und mir verfassten und produzierten Folgen war Schluss, weil zu teuer. Sehr schade, aber man muss Nachsicht walten lassen; der die Maus pflegende WDR gehört ja bekanntlich zur ärmsten Rundfunkanstalt der Welt.
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| Bild: sad ORIGAMI/WDR |
Sonst so? Meine bisherige Verlegerin, die großartige und großartige und großartige Renate Herre hat den Carlsen Verlag unlängst verlassen. Das passt mir gar nicht, weil Renate eine echte Freundin und außerdem Vollblut-Verlegering war und bleibt (so was wäscht sich ja nicht einfach raus, gell?). Selbstredend bleibe ich selbst bei Carlsen, aber da fehlt nun halt jemand.
Außerdem: Viel Benefiz, zuletzt mit dem Kinderpalliativteam Mittelhessen und danach noch im Marburger Kinderklinikum. Das waren teilweise sehr bewegende Begegnungen, denen viele Erwachsene, so lange sie nicht selbst unmittelbar betroffen sind, in der Regel gerne ausweichen, aus gutem Grund. Aber es gibt genauso gute Gründe dafür, die Arbeit der Palliativmediziner sichtbarer zu machen und zu unterstützen.
Vor diesem Hintergrund gäbe es noch zu berichten über meine Tätigkeiten bei MENTOR, Leselernhelfer Region Marburg-Biedenkopf e.V., von denen die Veranstaltungen im Klinikum getragen und begleitet wurden und mit denen ich dieses Jahr als Schirmherr fünfjähriges Bestehen feiern konnte. Dazu mache ich hier nächstes Jahr mal einen eigenen Eintrag.
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| Bild: Thomas Steiner, UKGM |
Zunächst steht fürs kommende Jahr das Lektorat für den Damm an und das Zurechtruckeln mit dem neuen Verlag in Berlin und mit einer neuen Verlegerin in meinem alten Verlag in Hamburg), wo das Mathe-Monster fällig wird. Und einmal mehr erwarte ich mit etwas Herzbubbern die Vergabe des Astrid Lindgren Memorial Awards im April 2026, für den ich zum inzwischen vierten Mal nominiert wurde. Ah, und dann wäre da noch eine kleine Idee für ein hübsch verschneites neues Kinderbuch … mal schauen, wie sich das im Frühling und Sommer so schreiben lässt.
Allen Lesern dieses kleinen Blogs wünsche ich eine glückliche und zufriedene Weihnachtszeit und ein noch glücklicheres, gesundes neues Jahr! Das zu diesem Anlass herzlich grüßende kleine Schneepärchen habe ich vor gerade mal zwei Woche im beeindruckenden Grand Canyon fotografieren können.
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| Bild: Andreas Steinhöfel |






